1957
Alfred und Martha Brinkmeier, die Inhaber des damaligen Kurheims Bad Oexen, entscheiden sich für die Nachsorgebehandlung
krebskranker Menschen in Bad Oexen. Zuvor sind saisonabhängig Erholungskuren für Mitarbeiter des RWE durchgeführt worden.
Alfred und Martha Brinkmeier im Jahre 1997
Bad Oexen erhält eine ganzjährige Belegungszusage von der Arbeitsgemeinschaft für Krebsbekämpfung der Träger der gesetzlichen
Kranken- und Rentenversicherung im Land NRW (damaliger Vorstandsvorsitzender Knappschaftsdirektor Karl-Heinz Orda).
In 56 Vertragsbetten vorwiegend in Doppelzimmern werden krebskranke Frauen zu Nach- und Festigungskuren aufgenommen. Der
Pflegesatz beträgt 12,50 DM pro Tag und Patientin.
15 Mitarbeiter betreuen die Patientinnen, der erste Arzt in Bad Oexen ist Dr. Muschinsky, tätig auch am Vertragshaus der Arbeitsgemeinschaft in Bad Eilsen.
Das ärztliche Personal ist vertraglich über die Arbeitsgemeinschaft bei der damaligen Ruhrknappschaft angestellt und abgeordnet, die medizinisch-therapeutischen
Geräte und Arzneimittel werden direkt durch die Arbeitsgemeinschaft getragen.
Die Kurmaßnahmen dauern mindestens 6 Wochen, Verlängerungen bis zu zwölf Wochen sind möglich. Die Patientinnen können insgesamt
3 Kurmaßnahmen innerhalb von 3 Jahren nach der Primärbehandlung in Anspruch nehmen.
Die Arbeitsgemeinschaft nutzt für diese Aufgaben die Neuregelungsgesetze der Rentenversicherung, nach denen solche Leistungen
nicht nur zur Erhaltung, Besserung und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit, sondern für alle Versicherten und Rentner
sowie ihre nichtversicherten Angehörigen "zur Hebung der gesundheitlichen Verhältnisse der versicherten Bevölkerung" möglich
sind (§§1305 RVO, 84 AVG, 97 RKG).
Die Rechtsvorschriften der Krankenversicherung sehen damals nach 26 Wochen ambulanter und stationärer Krankenpflege in der Regel
keine weiteren Leistungen vor (Aussteuerung).